Auf der anderen Seite

Eine Woche ist es nun her, dass wir auf unserem Trip Richtung Griechenland gestartet sind. Mittlerweile sitzen wir in Thessaloniki in unserem Hostel bevor wir morgen Abend Sven am Flughafen abholen und mit ihm in Richtung Larisa fahren.

Leider war unsere Zeit in Velika Kladusa nur sehr kurz, dafür umso beeindruckender. Die Arbeit, die das SOS (Souls of Sarajevo) Team Velika Kladusa dort leistet ist immens wichtig. Dazu muss man sagen, dass sich die bosnische Regierung dort auch weitestgehend raushält, was sowohl Fluch, als auch Segen ist. Zum einem hat man als NGO dahingehend sehr viele Freiheiten, muss sich jedoch auch darum kümmern, dass sämtliche Aufgaben erledigt werden. Was für Aufgaben sind es die dort anfallen? Es ist die Versorgung mit Nahrungsmitteln, welche die No Name Kitchen übernommen hat, sowie die Versorgung mit allen weiteren notwendigen Gütern, wie Kleidung, Zelte, Schlafsäcke, Powerbanks und Rucksäcken. Warum Powerbanks und Rucksäcke? – nun ja… Das Camp dort an der Grenze zu Kroatien und somit auch Europa dient als „Transitzone“ für Geflüchtete, welche von dort probieren über die Berge nach Europa zu kommen.

Im Camp leben meistens so zwischen 150 und zu Spitzenzeiten ca. 600 Personen. Von der Lage her ist es neben einem Fluss auf sehr lehmigem Boden. Dabei ist das Problem, dass so bei Regen sich im Camp das Wasser sammelt. Außerdem sind die Regenschauer in Bosnien meist sehr ausgiebig wobei es somit zu Folge hat, dass das Camp regelmäßig wieder neu aufgebaut werden muss. So gibt es keine richtigen Zelte vor Ort, sondern viel mehr Konstruktionen aus Dachlatten und Zeltplanen, die unter den massiven Regenschauern regelmäßig den geist aufgeben und es somit zum Wiederaufbau durch das SOS Team Velika Kladusa.

Wenn das „Game“ dann in der Nacht beginnt, heißt es Taschen packen, Handy schnappen und auf gehts! Problematisch ist es dann jedoch, wenn einen die kroatische Grenzpolizei erwischt. Diese Polizisten zeichnen sich durch eine sehr widerliche Eigenart aus, in dem sie mit brutaler Gewalt gegen die Geflüchteten vorgehen. Dabei kommt es dann vor, dass einem Mann mit Beinprothese diese abgenommen wird und sie vor seinen Augen zerstört wird und er anschließend damit auch noch eine Tracht Prügel bekommt durch die Polizei. Angriffe mit Schlagstöcken müssen die, zum Teil noch Minderjährigen, Geflüchteten auch über sich ergehen lassen, bevor danach noch ihre Smartphones zerstört werden, damit sie keine weitere Möglichkeit haben in Zukunft Routen via GPS auszuklügeln.

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