Ready, steady, go!

Hinter uns liegt der erste „richtige“ Arbeitstag in Larisa. Nachdem wir gestern gegen 14 Uhr in unserem Haus in Sykourio angekommen sind, stand für die meisten von uns zunächst einmal die Erholung von der langen Fahrt im Vordergrund. Lediglich für Leon und Sebastian ging es zunächst noch nach Thessaloniki und Polykastro, wo sie die in München eingesammelten Spenden von Heimatstern e.V. an Medical Volunteers International, das Warehouse der IHA und Maritta (Ehrenamtliche der Flüchtlingshilfe in Polycastro) abgegeben haben.

Als wir dann abends alle in unserer gemütlichen Bleibe für die kommenden zehn Nächte angekommen waren, ließen wir den Abend gemeinsam mit einem Abendbrot und der Tagesplanung für den heutigen Tag ausklingen.

Nach einer kurzen Nacht hatten wir heute nämlich bereits um 9 Uhr im Wahrehouse von InterVolve in Larisa auf der Matte zu stehen. Nach einer einstündigen Einweisung in die Arbeit und die Verhaltensregeln im Camp trennten sich unsere Wege. Ada, Ilayda, Leon, Sebastian und Philipp blieben an Ort und Stelle und knöpften sich gemeinsam mit drei amerikanischen Volunteers das Warehouse vor: dieses hatte eine groß angelegte Aufräumaktion mehr als nötig und so wurde Karton um Karton an unsortierten Kleiderspenden geleert, sortiert, neu beschriftet und systematisch zurück in die Regale geräumt. Sicherlich nicht die spaßigste Aufgabe, die man sich vorstellen kann, aber: „Ordnung ist das halbe Leben“ und am Ende des Tages war das Chaos mehr oder weniger beseitigt.

Ada und Sebastian machten sich um 15 Uhr gemeinsam mit Marina, einer griechischen Ehrenamtlichen, auf den Weg zu einem Großmarkt. Dort stand der Einkauf für die Silvesterfeier am kommenden Montag auf dem Programm. Vier Einkaufswagen voll beladen mit Dekomaterial, Fleisch und Gemüse füllen nun den Laderaum eines unserer Vans und warten darauf, morgen von uns verabeitet zu werden.

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Dahham, Dario und Mashal sind gemeinsam mit anderen Volunteers ins Flüchtlingscamp nach Koutsochero gefahren und haben dort am Vormittag die Kinderbetreuung übernommen. Mashal war nach der Kinderbetreuung im Pinkhouse, einem sogenannten „safe space“ für Frauen und Mädchen. Von 14-16 Uhr wurden dort gemeinsam mit Mädchen Freundschaftsarmbänder geknüpft, Haare frisiert oder einfach nur das Gespräch gesucht. Ab 16 bis 19 Uhr war das Pinkhouse für Frauen geöffnet. Neben den bereits genannten Anegboten konnte gemeinsam Kaffee getrunken werden und es wurde ein Nähworkshop angeboten. Da Mashal Dari beherrscht, unterstützte sie gelegentlich beim Übersetzen für Campbewohner.

Dahham und Dario haben nach der Kinderbetreuung die Betreuung von Jugendlichen im Alter von 12-18 Jahren begleitet und gemeinsam mit den Jugendlichen beispielsweise Fußball gespielt. Von 16-19 Uhr stand ein Filmabend für Kinder und ein sogenannter „english club“ auf dem Programm. Zum Abschluss des Tages waren die Freizeiträume im Camp bis 21 Uhr für erwachsene Männer geöffnet.


Nachem wir um 22 Uhr alle wieder im Haus zusammengetroffen sind, genießen wir nun das gemeinsame Essen und beenden den Abend zum Klang der Gitarre.

2 Kommentare

  1. Habe gerade das Interview in WDR5 gehört und euren Blog besucht. Klasse Arbeit, Danke dafür.
    Auf euren Bildern sehe ich Berge von Softdrinks eines großen amerikanischen Konzerns, der immer wieder mit Menschenrechtsverletzungen in Verbindung gebracht wird, insbesondere durch das Aufkaufen von Wasserquellen, auch das ein Grund für Verarmung und Flucht.
    Ich kenne eure Arbeitsbedingungen so gut wie gar nicht und weiß auch nicht, was ihr sonst noch alles berücksichtigen müsst. Nehmt meinen Kommentar einfach als Denkanstoß.

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    • Hallo @derralle,

      Danke 🙂

      das stimmt 🙂 das der Konzern dort massiv gegen die Menschenrechte verstößt, ist uns bewusst. Allerdings freuen sich die Bewohner der Camps über „originale“ Cola. Das ist für sie schon eine Art der Wertschätzung über die sie sich sehr freuen, da von ihnen viele nicht wissen, was genau hinter der Marke/der Konzern steckt. Ebenso konnten wir so einen griechischen Laden unterstützen finanziell in dem wir uns bewusst für das etwas teurere Produkt entschieden haben. In einem Land, in welchem man die Nachwehen der Wirtschaftskrise immer noch spürt auch nicht zu verachten. Auch wenn der Laden einer regionalen Kette in Griechenland angehört müssen schließlich auch da Löhne gezahlt werden.
      Vielen dank für dein feedback und ich freue mich, dass du unserem Blog gefunden hast 🙂

      Viele Grüße

      Sebastian von Grenzenlose Wärme

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