Anreise und Tag 1
Am späteren Nachmittag des 26. Dezembers fuhr unser Konvoi in Dortmund los. Sebastian und Gereon holten in Stuttgart Spenden ab und fuhren über Österreich, während Ada und Dominik direkt über die Schweiz fuhren. Am nächsten Mittag trafen sich dann alle in Ancona, um von dort aus wie gewohnt mit der Fähre nach Griechenland über zu setzen.
Der darauffolgende Morgen war etwas frischer als erwartet, doch die Reise ging weiter: Von der griechischen Küstenstadt Igoumenitsa aus wurden die Autos wieder mit Mensch und Gepäck beladen und es ging an die Schlussetappe nach Thessaloniki.
Auf dem Weg dorthin halfen wir noch Freund*innen einer auf Samos ansässigen NGO, Project Armonia, die mit ihrem Auto liegen blieben und die wir mit nach Saloniki bzw. Abends noch nach Kavala brachten, damit sie rechtzeitig die Fähre zur Insel erreichten.
Zu Project Armonia: Project Armonia ist ein solidarisches Küchenprojekt, bei welchem vorwiegend Geflüchtete täglich für knapp 800 Menschen kochen. Die Menschen die dort versorgt werden zählen zu der vulnerablen Gruppe derer, die aktuell auf der griechischen Insel Samos festhängen. So hat das Camp auf Samos eine Kapazität von ca 650 Plätzen, ist jedoch ausgelastet mit weit über 7.500 Menschen.
Zeitgleich fuhr die andere Hälfte des Konvois zum Warehouse von Medical Volunteers International, um dort die auf dem Wege eingeladenen Sachspenden auszuladen.
In Saloniki angekommen, ging es abends noch auf ein Abendessen in die Stadt, bis wir uns gemeinsam wieder in der für die kommenden Tage gemieteten Wohnung einfanden und den Abend ausklingen ließen.
Am nächsten Morgen (29.12) fingen wir ab 08:30 bei unseren Freund*innen des Filia Community Space damit an, Sachspenden in Form von Winterkleidung an die Menschen zu verteilen. Dies sah so aus, dass der Reihe nach ca 250 Menschen in den Community Space kam und sich mit Hosen, Jacken, Unterwäsche und Schals eindeckte um in den kalten Nächten auf der Straße nicht zu erfrieren.
Ada übernahm die Schicht an der Tür und Gereon blieb eine Weile unten am Gebäude, damit die Menschen geordnet in das Center kamen und es kein Chaos gab. Dank der guten Organisation des für die Verteilung verantwortlichen Kollektivs verlief die Spendenausgabe überwiegend ruhig und ohne chaotische Ausmaße anzunehmen. Außerdem wurden in der Küche des Centers pakistanische Snacks und Tee gekocht, mit denen sich die, die vorher draußen warteten etwas aufwärmen konnten.
Zeitgleich Fuhren Sebastian, Gereon und eine Koordinator des Kollektivs zum Großmarkt für Lebensmittel, um für etwa 1000€ Essen für die Gemeinschaftsküche einzukaufen. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal bei unseren Spender*innen bedanken, die durch ihre Finanzielle Unterstützung unsere Arbeit hier erst ermöglichen.
Mit diesen 1000€ konnten die Vorräte des Team Philoxenia für die kommenden Wochen aufgestockt werden, so dass weiterhin täglich 300-350 Mahlzeiten an Bedürftige ausgegeben werden können.
Nachdem am frühen Nachmittag die gekauften Nahrungsmittel verstaut und die Sachspenden ausgegeben waren, ging es für uns zurück zur Unterkunft, wo wir nun erstmal zur Ruhe kommen.
Tag 2
Der heutige Tag begann etwas später.
Nach einem ausgiebigen Frühstück und Sebastians Abstecher zu einer Autowerkstatt, trafen wir uns um 14 Uhr mit der Koordinatorin des Team Philoxenia um die Räumlichkeiten des Community Spaces „Filia“ zu reinigen. „Deep cleaning“ stand in unserem Stundenplan und so ging es direkt ans Werk.
Zunächst wurde die eine Seite des Raums frei geräumt, gefegt und gewischt. Parallel dazu wurden die Kissen mit Wasserdampf gereinigt. Dasselbe geschah dann erneut mit der anderen Raumhälfte.
Nach dem diese Aufgabe erledigt war, fuhren Ada, Dominik und Gereon los, um Utensilien für die morgige Essensausgabe und für weitere Putzaktionen zu besorgen, während Sebastian sich noch mit den Leuten von Medical Volunteers International traf, da diese in den kommenden Tagen noch einen Fotoworkshop durchführen, bei welchem wir mit Material unterstützen.
Als auch dies erledigt war, fuhren wir zurück in unsere Unterkunft, kochten zusammen und ließen den Abend gemeinsam ausklingen.